von
Dr. Monika Kirst
16.08.2010
Leipzig verdankt ihm das Heinrich-Heine-Denkmal und den zweimaligen Wiederaufbau des Leipziger Volkshauses.
Repro KWI e.V. Volkshaus-Geschichtsboden
Winter 1947: In Leipzig wird gehungert, gefroren und noch immer enttrümmert. Da bekommt die Stadt am 13. Dezember einen Denkstein für den von den Nazis verfemten Dichter Heinrich Heine. Das Material ist knapp. Roter schwedischer Granit vom Fuß des abgebrochenen Siegesdenkmals auf dem alten Markt wird besorgt. Gemeißelt hat ihn Steinsetzmeister Amo Scheunert. Der Bildhauer Wilhelm Andreas, Stadtbaurat Walther Beyer und der Architekt Franz Herbst halfen mit Ideen und Entwurf. Der Denkstein - ein Symbol für die Hoffnung auf ein Deutschland ohne Krieg und Faschismus - "sich frei zu machen von Rassen- und Nationalhass, frei zu werden von wirtschaftlicher Not, ohne geistige Grenzpfähle, für die ewigen Menschenrechte zu kämpfen", so die Worte des Stifters, des Leipzigers Erich Schilling, an diesem Tag im Volkshausgarten.
weiterlesen …
08.03.2008
Repro KWI e.V. Volkshaus-Geschichtsboden
Am 9. März 1933 stürmt und besetzt die SA das Leipziger Volkshaus, verwüstet und plündert es. Tagelang brennt im Volkshaushof der Scheiterhaufen. Bücher und Inventar werden gestohlen, Tresore werden aufgeschweißt. Der Überfall war nicht der erste Angriff auf das Haus. Schon einmal, im Jahre 1920, hatten sich Rechtsradikale das Volkshaus als Ziel genommen. Damals wurde es durch Beschuss und Brandstiftung total zerstört, wurden Volkshaus-Angestellte durch die Zeitzer Straße bis in die Kohlenkeller des Neuen Rathauses getrieben. "Sie müssen damit rechnen, dass in Kürze Abteilungen der SA das Haus besetzen und durchsuchen. Vielleicht hissen sie auch eine Hakenkreuzfahne. Sorgen Sie bitte, dass kein Widerstand geleistet wird", teilte ein Polizeioffizier dem Vorsitzenden der Leipziger Gewerkschaften Erich Schilling mit, der jenen 9. März 1933 im Volkshaus erlebte.
weiterlesen …
16.04.2008
In Deutschland werden am 2. Mai 1933 zwischen 10 und 11 Uhr sämtliche Volks- und Gewerkschaftshäuser besetzt und Vertrauensmänner der NSDAP kommissarische Leiter. Laut Polizeiakten werden 24 führende Leipziger Gewerkschafter an diesem Tag durch Polizeioberst Hörseljau verhaftet. Der Leipziger ADGB-Vorsitzende Erich Schilling stellte sich am folgenden Tage selbst. Das gewerkschaftliche Eigentum wird beschlagnahmt. Die Deutsche Arbeitsfront wird Hausherr. Das Volkshaus verliert wie die Zeitzer Straße den Namen, wird zum Haus Vaterland" in der Adolf-Hitler-Straße.
weiterlesen …
16.08.2010
Repro KWI e.V. Volkshaus-Geschichtsboden
19. August 1945: Über 1000 Vertrauensleute, in Betriebsversammlungen gewählt, kommen an diesem Tag zum Filmtheater Capitol im Messehaus Petershof in der Petersstraße und gründen an diesem Tag die "Deutsche Einheitsgewerkschaft" im Bezirk Leipzig. Trümmerbahnen fahren wenige Meter entfernt, in jenen Tagen ist die Nahrung rationiert, nur einzelne Abschnitte der Lebensmittelkarten werden aufgerufen. Typhus grassiert, Flüchtlinge müssen versorgt werden. Hamsterfahrten und Plünderungen gibt's allerorten. Grünflächen werden als Grabeland zur Versorgung vorbereitet. Die Russische Militärregierung gestattet Gewandhausorchester, Bühnen und Chören, Bücherhallen und Sportvereinen, nach politischer Überprüfung ins öffentliche Leben zurückzukehren. Gottesdienste und das Läuten der Kirchenglocken werden erlaubt.
weiterlesen …
04.09.2014
unbekannt
Hinter dem Leipziger Volkshaus befindet sich der Volkshausgarten. Versteckt hinter einem Zaun und unter hohen Kastanien kann man in diesem das Heinrich-Heine-Denkmal besichtigen
weiterlesen …